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Unterstützung im Dickicht des Versorgungsalltags – Studie zu Patientenlotsen vorgestellt

Das Angebot an medizinischen Versorgungs- und Unterstützungsdienstleistungen in Deutsch­land ist komplex und teilweise unübersichtlich. Insbesondere älteren oder mehrfach und chronisch erkrankten Menschen kann es deshalb schwerfallen, sich allein in der Versorgungs­landschaft zurecht­zu­finden. Eine individuelle Betreuung durch sogenannte Patientenlotsen könnte hier sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch die Leistungserbringer vorteilhaft sein.  Zu diesem Ergebnis kommt die „Studie zum Versorgungs­management durch Patientenlotsen“, die im Auftrag der Patientenbeauftragten vom IGES-Institut in Zusammen­arbeit mit Prof. Dr. Stefan Huster von der Ruhr-Universität Bochum erstellt wurde. Die Studie gibt auf Basis von Literaturrecherchen, Interviews und Fallbetrach­tungen einen Überblick zum Einsatz von Patientenlotsen in verschiedenen Pilotprojekten.

Am 7. März 2019 diskutierte die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patienteninnen und Patienten, Prof. Dr. Claudia Schmidtke, MdB, mit Vertreterinnen und Vertretern des öffentlichen Gesundheitsdienstes, der Selbsthilfe sowie der Krankenkassen und Ärzteschaft über Erfahrungen und Chancen des Einsatzes von Patientenlotsen. Zudem berichteten verschiedene Referenten von ihren praktischen Erfahrungen aus Lotsenprojekten.

Verschiedene Fachleute betonten auf dem Symposium, dass viele schwer oder chronisch Kranke kaum selbst am Behandlungsprozess mitwirken können. „Oft wissen sie nicht, welche  Versorgungsangebote es gibt und wie sie Zugang dazu bekommen. Dies kann dazu führen, dass notwendige Therapien verspätet oder gar nicht stattfinden. Patientenlotsen können an dieser Stelle ansetzen. Sie können dabei helfen, die medizinische Betreuung zu organisieren und einen Überblick über die  individuell passenden Versorgungsangebote und die in Betracht kommenden Sozialleistungen geben“, betonte die Patientenbeauftragte, Prof. Dr. Claudia Schmidtke.  

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt Dr. Grit Braeseke vom IGES-Institut. „Patientenlotsen können Versorgungsbrüche vermeiden und die Mitwirkung der Versicherten im Behandlungs­prozess befördern. Die Behandlungsergebnisse, die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten und die Wirtschaftlichkeit der Versorgung können mit Hilfe von Patientenlotsen verbessert werden“, hielt Braeseke fest.

Weitergehende Informationen zur Studie erhalten Sie hier.